Mord in Sunset Hall

Swann, Leonie


Kriminalroman


Goldmann Verlag, 2020

ISBN: 978-3-442-31556-7

445 S. 



Darum geht's: Lillith ist tot. Sie liegt ermordet im Schuppen. Diese Tatsache ist zwar wenig erfreulich, ihre Mitbewohner:innen aus der Senioren-WG, in der sie bis zuletzt wohnte, können sich dies aber wenigstens noch einigermaßen erklären. Warum aber auch die Frau aus dem Nachbarhaus getötet wurde und noch eine weitere betagte Dame aus dem Ort, verstehen sie nicht. Es ist dermaßen unerklärlich für Agnes, die gemeinsam mit Lillith damals die ungewöhnliche Wohngemeinschaft für Senioren gegründet hatte, dass sie sich selbst daran macht, die Mordfälle aufzuklären. In ihrem Alter, mit der Hüfte, die nicht mehr so richtig mitspielt und dem Pfeifen im Ohr, das ihr zunehmend zu schaffen macht, ist das gar keine so leichte Aufgabe. 

"Wir jubeln ihm Lillith unter!", erklärt Agnes aufgeregt. "Versteht ihr nicht? Das ist ideal! Zwei alte Damen im Garten erschossen, praktisch gleichzeitig! Jeder wird denken, dass dieser Einbrecher auch Lillith auf dem Gewissen hat! Wir gehen jetzt in den Schuppen und finden sie. Wir machen ein bisschen Unordnung und laufen überall herum. Und dann rufen wir die Polizei!"

"Schon wieder die Polizei", sagte Edwina gelangweilt.

"Guter Plan!", schallte es von oben, wo Winston am Treppengeländer saß und zuhörte.

"Warum sollte ich mitmachen?", fauchte Bernadette nicht ganz so gekonnt wie Hettie, aber trotzdem giftig. "Wo mich doch niemand..."

"Weil es im Gefängnis keine Cremehütchen gibt", sagte Agnes. "Ganz einfach deshalb." (S.26)

Über viele Umwege, einiges an Schmerzen in Kauf nehmend, kommt sie dem Mörder immer näher. Dabei muss sie und müssen auch ihre Mitbewohner:innen teilweise Reisen in die eigene Vergangenheit unternehmen, in der es bei jedem und jeder ein paar Geheimnisse zu entdecken gibt, die die WG ins Staunen versetzt....

So geht's mir dabei: Ich habe es immer bereut, das Buch Glennkill dieser Autorin nicht gelesen zu haben. Schon die Inhaltsangabe des Schaf-Thrillers klang so lustig und originell. Als ich heuer diese Neuerscheinung entdeckte, wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen und habe zugegriffen. Aufgrund der Glennkill Inhaltsangabe habe ich angenommen, dass mich auch hier ein lustiger Krimi erwartet. Das war irgendwie eine falsche Erwartungshaltung. Das Buch lässt einen schon immer wieder schmunzeln, richtig lustig war es dann aber doch nicht. Und teilweise fand ich es eher langatmig. Aber immerhin doch so spannend, dass ich schließlich wissen wollte, wie diese Geschichte ausgeht und das Buch nicht weggelegt habe. Für mich könnte man einige Passagen streichen und aus dem 445 Seiten Roman einen 250 Seiten Roman machen, dann wäre es stimmiger. So hat es sich teilweise einfach gezogen und ich bin ungefähr so langsam voran gekommen, wie Agnes mit ihrer kaputten Hüfte. 

Nichts desto trotz hat es mir einige vergnügliche Momente bereitet und zum Schluss war ich dann doch überrascht, wie alles ausgegangen ist. Einiges lässt sich zwar erahnen aber ganz sicher kann man sich nicht sein und in der Auflösung liegen noch ein paar Überraschungen.

Ich habe übrigens schon das Hörbuch dieses Krimis verschenkt und das wurde gar nicht als langatmig empfunden und hat der Hörerin sehr gut gefallen.  

Geht's kurz und knapp? Ein Krimi mit einigen Kuriositäten in einer Senioren-WG. Für mich eher zu lang aber grundsätzlich nicht schlecht und mit einigen Schmunzlern. :-)  

Neugierig? Du kannst das Buch hier bei der Tyrolia direkt bestellen. Damit unterstützt du nicht nur den lokalen Buchhandel sondern auch meinen Blog. Vielen Dank dafür. 

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar. 

 

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