wenigstens den himmel retten
Wisiol, Claudia
Gedichte
TAK, Tiroler Autorinnen und Autoren Kooperative, 2020
ISBN: 978-3-900888-72-5
167 S.
Liest du manchmal Lyrik? Ich kann mich immer wieder darin verlieren. Vor allem, wenn die Zeit aufwühlend ist und das Leben nicht gemächlich vor sich hinplätschert. Dann kann Lyrik so gut tun. Gedichte schaffen es, dass man sich verstanden fühlt, sie schenken Hoffnung, sie machen nachdenklich und zeigen einem neue Denkweisen. Gedanken kommen, von Gedichten angestoßen, ohne, dass sie im Gedicht gestanden wären. Solche Fähigkeiten hat nur die Lyrik. Echte Lyrik, die von Herzen kommt. Die weder Erklärung noch Hintergrundwissen braucht. Nur den Raum und die Zeit des Lesens, des Wirkens.
Claudia Wisiol hat in diesem Frühling den Gedichtband "wenigstens den himmel retten" veröffentlicht und war so nett, mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen. Mich hatte sie schon mit dem Titel des Buches. Dieser eröffnet so viel Spielraum, lässt so viel Interpretation zu.
In den letzten Wochen habe ich mir die wunderschönen Gedichte zu Gemüte geführt. Dabei geht es um so viele Facetten des Lebens, beschrieben in einer wunderschönen Sprache. Teilweise so melodisch, dass es Musik sein könnte. Hört euch selbst die Sprachmelodie der folgenden Zeile an:
es ist ein gehenes ist ein gehendas verstehenverspätet siches ist ein suchendas findenverspätet siches ist ein fragendie antwortverspätet siches ist ein gehendas verstehenverspätet sich(S. 25)
In den Gedichten geht es um das Leben, um die Natur, die Verbundenheit mit ihr, ihre Schönheit. Es geht um Ängste, um Hoffnung, darum, aus der Bahn geworfen zu werden und weiterzumachen. Es geht um Muttergefühle und Liebe und um den Schmerz. Es geht um das Leben. Und die Vielschichtigkeit des Lebens in so wenigen Worten auf so wenigen Seiten so eindringlich und wahrhaftig zu beschreiben, das kann nur Lyrik.
Diesen wundervollen Lyrikband von Claudia Wisiol möchte ich jeder und jedem ans Herz legen, der oder die gerne Gedichte liest und mit ihnen davon tanzt.
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