Weihnachten mit Punkt Punkt Punkt
Carmen Korn, Heinz Strunk, Lucy Fricke u. a.
Siebzehn eigenwillige Weihnachtsgeschichten
Herausgegeben von Marcus Gärtner und Dinah Fischer
RoRoRo Verlag, November 2019
253 S.
ISBN: 978-3-499-27583-8
Darum geht’s: Weihnachten, wie es an verschiedenen
Schauplätzen stattfindet und unterschiedlicher nicht sein könnte. Diejenigen,
die einsam sind und keine Familie haben, wünschen sich nichts mehr als das und
freuen sich über Gesellschaft.
So stößt zum Beispiel ein Polizist auf dem Weg
in sein leeres Zuhause auf einen Bauern, der sich gerade das Leben nehmen will.
Im Endeffekt finden die beiden – zumindest für diesen Abend – zueinander.
Eine
Frau, die sich dazu entschlossen hat, dieses Weihnachten in aller Ruhe mit sich
selbst zu feiern, bekommt dann doch irgendwie Torschlusspanik, engagiert einen
Weihnachtsmann für ihre vermeintlichen Kinder und kocht als käme ihre Großfamilie.
Andere Protagonisten, die mit ihrer Familie feiern müssen, weil sie halt eben
nicht auskommen, stellen skurrile Dinge an, um dieses Fest zu einem besonderen
zu machen.
So zum Beispiel ein Ehepaar, das sich bei ihrer Mutter und seinem
Vater für die vielen Weihnachten voller Respektlosigkeiten rächen wollen und
daraus ein Spiel machen, das im Endeffekt die Enkeltochter gewinnt.
Oder aber
eine Frau, die die letzten stressigen Erledigungen unternimmt, bevor sie zu
ihren Eltern fahren muss und dann im Fahrstuhl mit einigen fremden Personen
eingeschlossen wird, was im Endeffekt gar nicht so unangenehm ist.
„Übrigens…“, sagte er, „…für den Fall, dass da gerade unsere Befreiung naht und wir gleich alle auseinanderlaufen.“ Er räusperte sich. „Ich finde diese Weihnachten überhaupt nicht so schlecht. Womöglich war’s das beste seit Jahren.“ (S. 124)
So geht’s mir dabei: Hier findet man ein Sammlung von
Erzählungen, die einen zum Lachen bringen, etwas nachdenklich stimmen, die
einen manchmal wundern und die frei von jeglichem Kitsch sind.
Meiner Meinung
nach, ist das Buch in der Diversität seiner einzelnen Geschichten sehr
menschlich. Die verschiedenen Lebensentwürfe, von denen hier erzählt wird,
sprechen den Leser mal mehr mal weniger intensiv an.
Ich musste oft schmunzeln
weil man sich doch immer wieder in ein paar Klischees wiederfindet. Teilweise
blieb ich mit einem Kopfschütteln zurück, wenn die Geschichte an Skurrilität
nicht zu übertreffen war.
Für alle, die ein kitschiges und emotionsschwangeres
Weihnachtsbuch vermeiden wollen, kann das genau die richtige Lektüre sein. Und man kommt tatsächlich schon ein bisschen in Weihnachtsstimmung.
Geht’s kurz und knapp? Geschichten von Weihnachten
ohne Kitsch und Romantik dafür mit Humor und Extravaganz.
Danke an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar
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Tyrolia
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